Geschichte Osteuropas und Südosteuropas
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Prof. Dr. Alfons Brüning (Nijmegen)

Eine Konfessionskultur im östlichen Christentum? Evidenz und Potential des Konzepts in der Orthodoxie am Beispiel von Priestern und Gemeinden

17.11.2022 14:15 Uhr – 15:45 Uhr

Oberseminar der Professur für Geschichte Russlands und Ostmitteleuropas in der Vormoderne

 

 

Die Veranstaltung findet per Zoom statt:
https://lmu-munich.zoom.us/j/99897049917?pwd=Yzd0NklJMnR2OUZoWFdVb2IwRTZwQT09
Meeting-ID: 998 9704 9917
Kenncode: 302314

Abstract

Das seinerzeit – vor inzwischen 25 Jahren – von Thomas Kaufmann in die Diskussion um Konfession und Konfessionalisierung in der Frühen Neuzeit eingeführte Konzept der „Konfessionskultur“ erlebt gegenwärtig eine Konjunktur in der Forschung. Teils hat es als leitendes Konzept die zuvor populären Paradigmen der Konfessionalisierung und Sozialdisziplinierung abgelöst, oder entwickelt diese weiter. Auch für spätere Zeiträume, teils bis ins 20. Jahrhundert, wird dessen Erklärungspotential unterstrichen. Das geschieht in der Frühneuzeitforschung freilich bisher ausschließlich mit Blick auf das lateinisch-abendländische Christentum; der orthodoxe Osten, etwa im östlichen Polen, der Ukraine, Russland, aber auch Rumänien und Siebenbürgen, bleibt ausgespart. Wie im Vortrag gezeigt werden soll, geschieht das zu Unrecht, denn faktisch nachweisbare Entwicklungen machen eine Anwendung des Konzepts auch für die Orthodoxie möglich, inhärente Erklärungspotentiale für spätere Entwicklungen (wie den bekannten „Konfessionsnationalismus“) lassen den Versuch sinnvoll erscheinen. Dies soll, basierend auf bisherigen Forschungen, am Beispiel der Grundeinheit kirchlicher Strukturen, der Gemeinden und der Gemeindepriester, aufgezeigt werden.