Geschichte Osteuropas und Südosteuropas
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Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2011/12

Hauptseminar/Vertiefungskurs: Jugend und Alter im Sozialismus: Ostmitteleuropa nach 1945

3 std., Do 10-13, Historicum 026

Beginn: 20.10.2011; Ende: 09.02.2012

In der Politik wie in der Repräsentation der sozialistischen Systeme spielte die Jugend eine zentrale Rolle: Auf den jungen Generationen lag die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, in der das sozialistische Projekt verwirklicht sein würde. Der Erziehung, Ausbildung und politischen Schulung junger Menschen galt daher große Aufmerksamkeit. In der Tat waren gerade in den Aufbaujahren nach dem Zweiten Weltkrieg viele junge Menschen in den Ländern Ostmitteleuropas stark von der sozialistischen Idee fasziniert. Andere entzogen sich den Versuchen staatlicher Lenkung und Beeinflussung und gingen andere Wege, als die vorgeschriebenen - in der Kirche, in Subkulturen oder in totaler Verweigerung. Vor allem ab den sechziger Jahren entwickelten sich viele Formen von alternativer Jugendkultur (Musik, Ökologie, Tramper); durchaus nicht alle von ihnen waren explizit gegen den Staat und die herrschende Ideologie gerichtet.

Das Seminar wird sich zum einen mit offiziellen Vorstellungen von Jugend in den ostmitteleuropäischen Gesellschaften und mit den staatlichen Institutionen beschäftigen, die Jugendliche durchliefen und in denen sie organisiert waren. Mit Ansätzen der Sozial-, Kultur- und Alltagsgeschichte wird zum anderen nach „eigensinnigem" und widerständigem Verhalten gefragt, nach staatlichen Reaktionen auf dieses sowie den „Grenzen der Diktatur". Zudem wird diskutiert, inwiefern es sich bei Zusammenstößen zwischen Jugendlichen und der Staatsmacht um Konflikte handelte, wie sie auch anderen Industriestaaten vorkommen, und welche Interdependenzen zwischen Jugendbewegungen im Osten und Westen bestanden.

Prüfungsformen im BA und im modularisierten Lehramt: KL, RE, HA.

Literatur: Yurchak, Alexej: Everthing Was Forever, Until it Was No More. The Last Soviet Generation. Princeton 2006. - Brunnbauer, Ulf: "Die sozialistische Lebensweise". Ideologie, Gesellschaft, Familie und Politik in Bulgarien (1944-1989), Wien 2007. - Bren, Paulina: 1968 East and West: Visions of Political Change and Student Protest from across the Iron Curtain. In: Horn, Gerd-Rainer/Kenney Padraic (Hgg.): Transnational moments of change: Europe 1945, 1968, 1989. 2004, 119-135. - Ramet, Sabrina P. (Hg.): Rocking the State. Rock music and politics in Eastern Europe and Russia. Boulder u.a. 1994.

Voraussetzung für den Besuch eines Hauptseminars ist die Anmeldung in der Geschäftsstelle des Historischen Seminars im Raum 328, hier ist der Abschluss des Grundstudiums nachzuweisen.

Forschungskolloquium zur osteuropäischen Geschichte

2std., Mo 18-20, Historicum 402

Im Kolloquium werden neuere Forschungsarbeiten zur Osteuropäischen Geschichte vorgestellt. Das Kolloquium richtet sich an Doktoranden, Examenskandidaten, Studierende der Osteuropastudien und der Osteuropäischen Geschichte.

Kolloquium Graduiertenkolleg

2 std., Mi 18-20, Historicum 401

Im Kolloquium werden Forschungsvorhaben aus dem Bereich des DFG-geförderten Internationalen Graduiertenkollegs "Religiöse Kulturen im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts" vorgestellt und diskutiert. Das Kolloquium findet als gemeinsame Veranstaltung der Fachbereiche Geschichte, Theologie und Religionswissenschaft statt. Um Anmeldung wird gebeten unter: Laura.Hoelzlwimmer@lrz.uni-muenchen.de

Achtung: Veranstaltung beginnt in der zweiten Vorlesungswoche erstmals am 24.10.11!


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