Anna Hájková (Warwick)
Zwischen Liebe und Zwang. Nachdenken über eine Biografie aus der queeren Holocaustgeschichte
06.06.2023 16:15 Uhr – 17:45 Uhr
Oberseminar der Professur für Geschichte Russlands und Ostmitteleuropas in der Vormoderne
Eine Veranstaltung der Frauenbeauftragten der GS OSES (UR) in Kooperation mit der Professur für Slavisch-Jüdische Studien (UR)
Die Veranstaltung findet am Dienstag, 6.6. um 16 Uhr c.t., per Zoom statt:
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Meeting-ID: 659 7144 5334
Kenncode: 899101
Abstract
Die Nazis deportierten 1943 die jüdische Medizinerin Elli Joelsohn aus Berlin nach Auschwitz. Hier konnte Joelsohn anderthalb Monate überleben, zum einen dank ihrer Arbeit als Häftlingsärztin, zum anderen dank ihrer Zuneigung zu einer anderen Gefangenen. In den letzten Kriegsmonaten wurde Joelsohn in ein kleines Außenlager von Gross Rosen in heutigem Tschechien verschleppt, wo sie von einer Aufseherin in eine “Beziehung” gezwungen wurde - die aber nach dem Krieg noch eine Weile fortbestand. Der Vortrag analysiert Themen des queeren Verlangens, Agency, sexuellen Tauschhandel, sexuelle Gewalt und Homophobie. Es wirft auch die methodologischen und ethischen Fragen auf, wie wir solche verschwiegenen Geschichten untersuchen können und sollen.
TW: sexualisierte Gewalt