Geschichte Osteuropas und Südosteuropas
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Forschungsprojekt

“Die schlimmen Zeiten sind nicht vorbei”: Jüdisches Leben in Nachkriegsgriechenland, 1944-1949

Trotz der Internationalisierung der Holocaust-Studien bleibt in Griechenland selbst die Forschung prinzipiell vom nationalen Rahmen definiert. Die historiografischen und erinnerungskulturellen Vorhaben sind noch immer von einer weitgehenden Vernachlässigung bestimmter Themen gekennzeichnet und sehen sich mit zwei Problemen konfrontiert: erstens werden in Griechenland selbst immer noch bestimmte Themenfelder ausgespart und bleiben unberücksichtigt. Wenig Berücksichtigung finden bisher etwa die vielfältigen und sich von anderen Häftlings- und Herkunftsgruppen unterscheidenden Erfahrungen der griechischen Juden in den deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagern, oder die jüdischen Fluchtwege nach Afrika, Zypern und in den Nahen Osten, die Lage griechischer Jüdinnen und Juden in den Displaced Persons-Lagern in Deutschland und Österreich und die Begebenheiten ihres Repatriierungsprozesses. Zweitens finden die Forschungsergebnisse aus Griechenland fast nie Eingang in den internationalen Diskurs, was zur Folge hat, dass Griechenland noch immer auf internationale Forschungsebene unterrepräsentiert bleibt und auch in der deutschen Forschungslandschaft wenig Beachtung findet. Das Projekt wird einen umfassenden Überblick über den Wiederaufbau der Jüdischen Gemeinden in Griechenland nach dem Krieg und die diversen Lebensumstände bzw. räumliche Gegebenheiten der Überlebenden bieten. Mit Hilfe archivalischer, literarischer und autobiographischer Quellen in Deutschland, Griechenland, Israel, Schweiz und in den USA werden die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Umstände nach dem Holocaust in Griechenland untersucht, die die Entscheidung der Überlebenden bestimmt haben, in der Zeit nach dem Holocaust ein neues Leben zu beginnen.


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