Geschichte Osteuropas und Südosteuropas
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Dissertationsprojekt (verteidigt am 02.11.2020)

Fotografie & Russlands Orient. Koloniale und lokale Bilderwelten an der zentralasiatischen Peripherie im Diskurs der Moderne (1870-1941) (Arbeitstitel)

Die russische Eroberung Zentralasiens ging einher mit der Genese der Fotografie im russischen Imperium. Das neue Medium etablierte sich schnell in der Kolonie Turkestan, auch bei der indigenen Bevölkerung. Durch die aktive Adaption der Fotografie als technische und kulturelle Neuerung wurde die Gesellschaft Turkestans verändert - die Kolonisierten waren dabei nicht nur Objekte russischer Fotografen, sondern auch aktive Akteure. Ab 1917 wurde die Fotografie im Zuge der Russischen Revolution auch an der Peripherie politisiert. In den neuen sozialistischen Republiken dokumentierten sowjetische Fotojournalisten die Modernisierung des Landes und nutzten dabei avantgardistische Stilmittel. Diese Prozesse zu analysieren und in einen (foto-)historischen Kontext einzuordnen ist eines der Ziele meiner Studie. Ein weiterer Fokus liegt auf dem diskursiven Orientbild, seinen Kontinuitäten und Brüchen über den Regimewechsel hinweg sowie den fotografischen Erscheinungsformen eines genuin russischen / sowjetischen Orientalismus. Meine Analyse gründet auf Theorien zu Imperien, Moderne und Post-Kolonialismus. Untersucht werden dabei Fotografen, ihre Fotografien und Netzwerke, der Wissenstransfer zwischen Zentrum und Peripherie und visuelle Diskurse.


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