Geschichte Osteuropas und Südosteuropas
print

Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Prof. em. Dr. Peter Bartl 26.11.1938 - 29.03.2022

Am 29. März 2022 verstarb Prof. Dr. Peter Bartl, emeritierter Professor für Geschichte Ost- und Südosteuropas, im Alter von 83 Jahren.

08.04.2022

Peter Bartl studierte in Göttingen und München Geschichte, Rechtswissenschaft, Romanistik und Slavistik. Er wurde 1965 als Schüler Georg Stadtmüllers mit einer Arbeit zur albanischen Unabhängigkeitsbewegung („Die albanischen Muslime zur Zeit der nationalen Unabhängigkeitsbewegung 1878-1912“) an der Universität München promoviert, wo er 1973 nach seiner Habilitation („Der Westbalkan zwischen Spanischer Monarchie und Osmanischem Reich. Zur Türkenkriegsproblematik vom 16. zum 17. Jahrhundert“) zum Privatdozenten und im Jahre 1980 Professor für ost- und südosteuropäische Geschichte ernannt wurde. Die Habilitationsschrift wurde ebenso wie seine bis heute maßgebliche Geschichte Albaniens („Albanien. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart“, 1995), die auch ins Albanische und Serbische übersetzt wurde, zu einem Grundlagenwerk der Geschichte Albaniens.

Peter Bartl war ein profunder Kenner der Geschichte des Westbalkans. Bereits 1962 war er maßgeblich am Aufbau des von Georg Stadtmüller gegründeten Albanien-Instituts beteiligt, das er von 1975 bis 2005 leitete. Er war Gründer und Herausgeber der Reihe „Albanische Forschungen“ und der „Münchener Zeitschrift für Balkankunde“ (gemeinsam mit Rudolf Trofenik) und mehrerer Sammelbände und Quelleneditionen zur Geschichte Albaniens. Für seine Verdienste wurde er vielfach ausgezeichnet, etwa mit der Aufnahme in die Albanische Akademie der Wissenschaften, der Dankbarkeitsmedaille „Medaljen e Mirënjohjes“ des albanischen Staatspräsidenten (2012) und der Ehrenmedaille der Päpstlichen Unviersität Urbaniana.

Gemeinsam mit seinem Studien- und Weggefährten Horst Glassl prägte Peter Bartl über viele Jahre hinweg die Forschung zur Geschichte Ost- und Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften hat ihm viel zu verdanken und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.