Geschichte Osteuropas und Südosteuropas
print

Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Veröffentlichung einer Sammelmonographie der Teilnehmenden eines durch die RSF (Russische Wissenschaftsstiftung) und DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) geförderten Projekts

Die Forschungsgruppe des internationalen Projekts „Zu Land und auf der See. Medizinische Geographie im Russischen Reich (1770-1870)“ hat die Monographie "Geschichte der Medizin und der medizinischen Geographie im Russischen Reich" herausgegeben.

09.12.2021

Als Ergebnis ihrer gemeinsamen Arbeit zur Medizingeschichte hat ein Forscherteam aus Moskau (Nationale Forschungsuniversität Higher School of Economics Moskau) und München (Ludwig-Maximilians-Universität München) unter der Leitung von Prof. Dr. Elena Višlenkova und Prof. Dr. Andreas Renner das Buch „Geschichte der Medizin und der medizinischen Geographie im Russischen Reich“ veröffentlicht. Der Fokus der Publikation liegt auf der russischen Medizin (1770-1870) im Zusammenhang mit der Produktion geographischen Wissens. In den einzelnen Kapiteln werden den Leser*innen thematisch die Probleme des Sanitätsdienstes, die Anstellung internationaler Ärzte, die Entwürfe zur medizinischen Bürokratie, biomedizinische Klima- und Landschaftsdeutungen, die Seequarantäne, medizinische Statistiken, Seuchen und lokale Krankheiten, Schiffsmedizin sowie Ärztevereine und Behandlungspraktiken näher gebracht. Der erste Teil konzentriert sich auf die organisatorischen Bedingungen für die Durchführung medizinischer und geografischer Forschung in Russland. Besonders heben die Autor*Innen die Rolle und Entwicklung der administrativen Infrastruktur sowie der Ärzteschaft und wissenschaftliche Gesellschaften in der Wissensproduktion. Der zweite Teil - "Medizinische Raumforschung" - befasst sich mit den Klima- und Epidemietheorien, die die geographische Forschung in der europäischen Medizin anregten. Schwerpunkt der Betrachtung sind die Berechnungen der zugrunde liegenden Studien, daraus entstehende Inzidenztabellen und den im Weiteren entwickelten russischen Karten des 19. Jahrhunderts. Im letzten Abschnitt - "Zu Land und auf der See: ein Flickenteppich der russischen Medizin" - werden die vielfältigen Formen der Gesundheitsversorgung und der medizinisch-geographischen Probleme in verschiedenen Teilen des Russischen Reiches anhand von Fallbeispielen erörtert. In den Mittelpunkt geraten so die Steppe, der Hohen Norden, ein Militärschiff und der "Westkrai".
Das Buch richtet sich an jeden, der sich für die Geschichte der Medizin und der Geographie, sowie für die Geschichte des Russischen Reiches im Allgemeinen interessieren und an Studierende medizinischer und geisteswissenschaftlicher Fächer.