Geschichte Osteuropas und Südosteuropas
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Die Umsiedlung aus der Bukowina 1940 und deren Folgen

Unter den 1939/1940 von der Volksdeutschen Mittelstelle durchgeführten Umsiedlungen hatte die aus der Bukowina (Buchenland) einen besonderen Charakter. Nach der sowjetischen Machtübernahme wurden außer Deutschen auch viele ethnisch gemischte Familien sowie eine recht große Anzahl von Nichtdeutschen im Herbst 1940 umgesiedelt. In dem Projekt soll geklärt werden, warum die örtlichen Kommissionen die nichtdeutschen Nachbarn entgegen der Bestimmungen der Volksdeutschen Mittelstelle auf die Umsiedlungslisten setzten. Verglichen mit den anderen Umgesiedelten hielten sich die aus der Bukowina besonders lange in den Umsiedlungslagern auf. Es ist zu erforschen, welche Rolle dabei die ethnische Zusammensetzung spielte. Völlig unbearbeitet ist das Schicksal jener, die aufgrund der Einordnung als „Sonderfälle“ in eine schwierige Lage gerieten. Eine Repatriierung nach Rumänien wurde nur sogenannten „Blutsrumänen“ erlaubt, nicht aber denjenigen, die von der Volksdeutschen Mittelstelle als Ukrainer, Polen und andere eingestuft worden waren. Diese Umgesiedelten hatten zumeist auch nach 1945 Probleme. In dem einjährigen Projekt wird Archivmaterial in Deutschland, Rumänien und der Ukraine ausgewertet. Außer Akten der Behörden sollen auch Erinnerungen von Umgesiedelten einbezogen werden. Ergebnis wird eine Studie sein, in der außer der Umsiedlung aus der Bukowina in die vom Deutschen Reich besetzten Gebieten auch deren Auswirkungen auf die Pläne der Rumänen zur ethnischen Säuberung der Bukowina analysiert werden.

Projektleitung:

Prof. Dr. Marie-Janine Calic


Bearbeiterin:

PD Dr. Mariana Hausleitner
m.hausleitner@t-online.de

Projektbeginn: 1.7.2015

Das Projekt wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.