Deutsch-Ukrainisches Schulbuchprojekt
Projektdaten
Dauer | 01.03.2021-31.12.2021 |
Leitung | Prof. Dr. Martin Schulze Wessel |
Mitarbeiterin | Maria Kovalchuk, M.A. |
Partnerinstitution | Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung |
Förderung | Auswärtiges Amt (AA) |
Projektbeschreibung
Das Pilotprojekt der Deutsch-Ukrainischen Historikerkommission beschäftigt sich mit der Repräsentation der Ukraine und ihrer Geschichte in deutschen Schulbüchern. Eine weitere Perspektive ist die Darstellung von deutscher Geschichte in ukrainischen Schulbüchern.
Im Fokus dieser Recherche liegen über 100 deutsche und ukrainische Schulbücher, die in den letzten 20 Jahren von verschieden Verlagen in Deutschland und in der Ukraine veröffentlicht wurden. Diese Zeitspanne und Anzahl der Veröffentlichungen erlaubt es, nicht nur die Häufigkeit und Art der Erwähnung und die damit zusammenhängenden Themen zu bestimmen, sondern auch den Wandel in der Geschichtsschreibung der Schulbücher zu beobachten und die Tendenzen hinter dem präsentierten Material zu verstehen.
Die Hauptthemen, die in den deutschen und ukrainischen Schulbüchern analysiert werden, sind der Holodomor (die Hungersnot in der Ukraine 1932-1933), der Zweite Weltkrieg, insbesondere die Besatzungspolitik und Massenverbrechen in der Ukraine, der Holocaust (z.B. Babyn Yar), die Frage der Kollaboration, sowie die Ereignisse der späten 1980er, frühen 1990er Jahre und die jüngste Geschichte des Euromaidan 2013-2014, die russische Besetzung der Krim und der Krieg in Ostukraine. Außerdem wird die Repräsentation der Ukrainer in den Kämpfen des Zweiten Weltkriegs untersucht, nämlich wie die ukrainische Rolle geschmälert und hinter einem „russischen“ oder „sowjetischen“ Sieg versteckt wird.
Das Projekt ist aus Mitteln des Auswärtigen Amts (AA) vollfinanziert und wird in Kooperation mit dem Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI) durchgeführt.