Der Schreibtisch des Kaisers: Ort der Politik und Entscheidung in der Habsburgermonarchie? Franz Joseph I und dessen Kabinettskanzlei
Projektdaten
Dauer | 2018-2022 |
Leitung | Prof. Dr. Jana Osterkamp (München), Prof. Dr. Peter Becker (Wien) |
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter | Clemens Ableidinger, Marion Dotter, Andreas Enderlin-Mahr, Dr. Nadja Weck u.a. |
Partnerinstitutionen | Collegium Carolinum, Universität Wien |
Förderung | Internationale D-A-CH-Forschergruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF |
Homepage | https://www.univie.ac.at/emperorsdesk/projects/lead-project/ |
Projektbeschreibung
Viele Bilder zeigen den österreichischen Kaiser Franz Joseph (reg.1848-1916) als disziplinierten Schreibtischtäter. Für seine Regierungstätigkeit erhielt er allerdings Unterstützung durch die Kabinettskanzlei. Sie präparierte, registrierte und protokollierte die etwa 250.000 sogenannten Vorträge (schriftliche Vermerke von Ministerien, Landesvertretern, Privaten u.a.), die der Kaiser während seiner Regierungszeit erledigte. Mithilfe von statistischen Methoden und einer historischen Politikfeldanalyse werten wir die diese sorgfältige bürokratische Erschließung der Vorträge aus. Wir verstehen sie als eine Art Kanal, mithilfe dessen die gesamte Regierungstätigkeit der Habsburgermonarchie unter Franz Joseph in den Blick genommen wird, und wir verfolgen die Veränderungen im Laufe der Zeit. Dadurch erhalten wir erstmals eine Gesamtschau auf die Regierungstätigkeit und -zeit von Kaiser Franz Joseph I.
Projektpublikationen
Becker, Peter/Osterkamp, Jana: Der Kaiser und seine Kanzlei. Überlegungen zum Herrschaftssystem der Habsburgermonarchie. In: Politik- und kulturgeschichtliche Betrachtungen. Quellen – Ideen – Räume – Netzwerke. Festschrift für Reinhard Stauber zum 60. Geburtstag. Klagenfurt 2020, 845-861